AEVO Diversität

Diversität im neuen Rahmenplan der AEVO

Ab dem 1. Juli 2024 gilt ein neuer Rahmenplan AEVO. In unseren Blogs seit Anfang des Jahres widmen wir uns in jeder Ausgabe einem speziellen Thema aus dem neuen Rahmenplan. Heute wird das AEVO Diversität sein.

Hier nochmal ein Auszug aus einem Text des Bundesinstituts für Berufliche Bildung, bevor wir das Thema Heterogenität genauer unter die Lupe nehmen: “Dem Ausbildungspersonal in Betrieb und Berufsschule kommt eine Schlüsselrolle zu, um die Fachkräfte von morgen für den sich wandelnden Arbeitsmarkt vorzubereiten. Es sind die Ausbilderinnen und Ausbilder, die den Auszubildenden das Rüstzeug vermitteln müssen, um für die Herausforderungen der ökonomischen und ökologischen Transformation, der zunehmenden Digitalisierung und der Nachhaltigkeit gewappnet zu sein. Gleichzeitig sind sie schon länger mit einer steigenden Heterogenität der Auszubildenden konfrontiert.” (Quelle: Pressemitteilung BiBB).

Diversität im Ausbildungsbetrieb umsetzen

Die duale Ausbildung in Deutschland hat sich seit langem als äußerst effektiver Weg erwiesen, junge Menschen für den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Dennoch stehen Unternehmen, Ausbildungsverantwortliche und Bildungseinrichtungen vor der Herausforderung, mit der zunehmenden Diversität der Auszubildenden umzugehen und diese Vielfalt als Lösung für den Fachkräftemangel zu nutzen. Hier sind einige Vorschläge, wie dies gelingen kann:

  • Sensibilisierung und Schulung: Ausbildungsverantwortliche sollten regelmäßig Sensibilisierungs- und Schulungsprogramme zum Thema Diversität absolvieren. Diese Schulungen helfen, die verschiedenen kulturellen, sozialen und persönlichen Hintergründe der Auszubildenden besser zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren.
  • Schaffung eines entsprechenden Arbeitsumfelds: Unternehmen und Bildungseinrichtungen sollten ein Arbeitsumfeld fördern, in dem sich alle Auszubildenden unabhängig von Geschlecht, ethnischer Herkunft, Religion, sexueller Orientierung oder körperlicher Fähigkeiten willkommen und respektiert fühlen. Dies kann durch gezielte Maßnahmen wie Mentoring-Programme, interkulturelle Trainings und die Einrichtung von Beschwerdemöglichkeiten bei Diskriminierung erreicht werden.
  • Anpassung der Ausbildungsinhalte: Die Ausbildungsinhalte sollten so gestaltet sein, dass sie die Vielfalt der Auszubildenden widerspiegeln und ihre individuellen Stärken und Interessen berücksichtigen. Dies kann bedeuten, dass verschiedene Lehrmethoden und -materialien eingesetzt werden, um den unterschiedlichen Lernstilen und -bedürfnissen gerecht zu werden.
  • Förderung von Vielfalt in der Personalbeschaffung: Unternehmen können aktiv daran arbeiten, eine vielfältige Belegschaft zu rekrutieren. Wie? Indem sie gezielt nach Bewerbern aus verschiedenen sozialen, kulturellen und ethnischen Hintergründen suchen. Dies kann zu einem “breiteren Talentpool” führen und hilft, den Fachkräftemangel zu bekämpfen.
  • Partnerschaften mit diversen Organisationen: Unternehmen können Partnerschaften mit diversen Organisationen eingehen, um Zugang zu talentierten Auszubildenden mit unterschiedlichen Hintergründen zu erhalten. Dies können lokale Gemeinschaftsorganisationen, ethnische Verbände, LGBTQ+-Gruppen oder Organisationen für Menschen mit Behinderungen sein.

Wenn Ausbildungsverantwortliche und Unternehmen Diversität als Chance und Ressource betrachten und gezielte Maßnahmen ergreifen, um diese Vielfalt zu fördern und zu nutzen, können sie nicht nur den Fachkräftemangel wirksam bekämpfen, sondern auch eine modernere und gerechte Arbeitswelt schaffen, von der alle profitieren.

Übrigens: Wir haben unser digitales AdA-Skript bereits angepasst und die neuen Inhalte berücksichtigt. Das Skript und weitere Vorbereitungsmaterialien findest du in unserem Online-Shop.

Wichtig ist in dem Zusammenhang, dass die AEVO nicht geändert wurde. D.h. es ist weiterhin ein theoretischer als auch praktischer Teil in der Ausbildereignungsprüfung vor einer Kammer abzulegen. Informationen zu der Prüfung gem. AEVO sind hier zu finden.