Ausbilder werden – Ist das noch erforderlich oder geht’s auch ohne Ausbilderschein?

Vielleicht ist es ja dein Traum, Ausbilder zu werden. Wir hören das oft nach bestandener Prüfung, wenn wir noch ein wenig plaudern mit den frisch gebackenen Ausbildern. Oder in deinem Betrieb ergibt sich die Chance, diese spannende Aufgabe neu zu übernehmen und du denkst vielleicht “warum eigentlich nicht”.

Ein paar Fakten

Mit der Ausbildereignungsprüfung nach AEVO werden die berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten nachgewiesen. Dies ist bundesweit einheitlich geregelt, d.h. alle Kammern, die diese Prüfung quer durch die Republik abnehmen, legen dieselbe Ausbildereignungsverordnung zugrunde.

Du wirst also Pädagoge und erziehst die Azubis zur Arbeit und zum Beruf. Huch, das wolltest du nicht? Was heißt das denn genau?

Das Wort Pädagoge kommt aus dem Griechischen und bedeutet Erzieher. Als Ausbilder übernimmst du also (auch) eine erzieherische Funktion – allerdings nicht so in dem Umfang wie die Eltern 😉.

Du erziehst als Ausbilder zur Arbeit und zum Beruf. Ist das nicht dasselbe, wirst du dich vielleicht fragen. Eben nicht. Der allgemeinere, umfassendere Begriff ist Arbeit. Der Beruf dagegen stellt dann schon eine Spezialisierung dar.

Zur Arbeit zu erziehen bedeutet, die Auszubildenden u.a. zur Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Sorgfalt, Kritikfähigkeit anzuhalten. Das mag dir auf den ersten Blick vielleicht banal erscheinen. Wenn du dir aber vor Augen führst, dass die ‚neuen‘ Auszubildenden bis vor wenigen Wochen noch Schüler waren und den Aspekt Pünktlichkeit vielleicht eher großzügig ausgelegt haben (so nach dem Motto, es reicht, wenn ich um 8:15 da bin, dann kann ich nicht mehr ausgefragt werden), bekommt es mehr Gewicht. Du wirst sicher Wert darauflegen, dass deine Azubis pünktlich erscheinen.

Zum Beruf zu erziehen bedeutet, den Auszubildenden die fachlichen sowie berufsrelevanten Themen zu vermitteln und den Erwerb von praktischen Erfahrungen zu ermöglichen. Für einen angehenden Koch zum Beispiel spielen Aspekte wie Sorgfalt (im Umgang mit scharfen Messern) oder das Beachten von Hygienevorschriften bei der Zubereitung von Speisen eine große Rolle; für die angehende Bankkauffrau bei der Kundenberatung das Produktwissen, das Einhalten des Datenschutzes oder der freundliche Umgang mit dem Kunden.

Ausbilder werden – wozu? Klare Entscheidung, oder?

Das Aufgabenspektrum eines Ausbilders ist riesig. Du bist nicht nur zuständig für die Vermittlung von Fachwissen bzw. die Auswahl, Einstellung oder Beurteilung von Auszubildenden. Als Ausbilder, egal in welchem Beruf, erziehst du deine Auszubildenden zur Arbeit und zum Beruf. Du bist ganz nah dran an Jugendlichen, die den Weg ins Erwachsenen- und Erwerbsleben machen. Du bist vielleicht sogar Vorbild und prägst einen entscheidenden Lebensabschnitt mit. Du übst eine sinnvolle Tätigkeit aus und es macht einfach sehr sehr viel Spaß!

Das Tolle am Ausbilderschein ist außerdem, dass diese Qualifikation nach AEVO für alle Berufe anwendbar ist! Du kannst mit diesem Nachweis der berufs- und arbeitspädogogischen Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten deutschlandweit ausbilden. Dabei ist es egal, bei welcher Kammer – also ob IHK, HWK etc. – du die AEVO-Prüfung erfolgreich abgelegt hast und wann das war. Der Ausbilderschein ist außerdem eine Zusatzqualifikation, die dich weiterbringen kann bei deinem nächsten Jobwechsel.

Fazit – ich werde Ausbilder!

Es lohnt sich den Ausbilderschein zu machen. Du musst auch keinen extra Kurs dafür belegen, sondern kannst dich ganz bequem und individuell mit unseren Tools vorbereiten und dann entscheiden, wann du dich für die Prüfung bei deiner zuständigen Stelle anmeldest.  Infomier dich gerne in unserem Info-Center.

Übrigens – in der praktischen AEVO-Prüfung wird gerne gefragt: „Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Berufs- und Arbeitspädagogik?“ oder „Welche Prüfung legen Sie heute eigentlich ab?“ Weitere Prüferfragen findest du hier!