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Praktische Durchführung in der AEVO-Prüfung

Was ist das genau?

Im Teil I der praktischen AEVO-Prüfung kannst du eine berufstypische Ausbildungssituation praktisch durchführen. Was heißt das konkret? Such dir eine  ‘Alltags’-Situation aus deinem Ausbilderalltag aus, also zum Beispiel ein Fachthema, das du deinem Azubi beibringen musst. Hier ein paar Beispiele:

  • Durchführen einer ph-Wert Messung (Chemikant)
  • Prüfen einer Eingangsrechnung (kaufmännischer Beruf)
  • Eindecken eines Tisches für ein 4-Gänge-Menü (gastronomischer Beruf/Hotel)
  • Brechen einer Serviette (gastronomischer Beruf/Hotel)
  • Einweisung in die Unfallverhütungsvorschriften oder den Datenschutz (alle Berufe)
  • Wechsel einer Festplatte beim Laptop (IT-Berufe)
  • Falten eines Bauplans auf DIN A4 (techn. Systemplaner)
  • Montage eines elektrischen Schutzsteckers (Elektroberufe)
  • Führen eines Reklamationsgesprächs (alle Berufe)
  • Erstellen eines Werkstücks (gewerblich-technische oder handwerkliche Berufe)
  • Anlegen einer Personalakte (kaufmännische Berufe)
  • Annahme eines Kundentelefonats (alle Berufe)
  • Handhabung von Geräten – z.B. Handbügelsäge, Bohrmaschine (gewerblich-technische oder handwerkliche Berufe)

Du kannst also aus deinem Arbeitskontext ein fachliches Thema nehmen, das du dem Auszubildenden beibringen möchtest. Natürlich muss dieses Thema auch einen Bezug zum Ausbildungsrahmenplan des jeweiligen Ausbildungsberufs haben. Anmerkung am Rande: Es wird häufig noch von der Unterweisung einer Ausbildungseinheit gesprochen, obwohl dieser Begriff schon lange veraltet ist.

Ist das Thema gefunden, hast du zu entscheiden, wie du dies vermitteln möchtest. Und dabei kannst du dich aus dem großen Werkzeugkoffer der Ausbildungsmethoden bedienen.

Was ist zu berücksichtigen?

Bei der Auswahl der Methode sind grundsätzlich folgende Kriterien zu beachten:

Kriterien für die Methodenwahl

Damit du einen Eindruck von der Vielfalt der Methoden bekommst, findest du hier eine Übersicht:

Vielfalt der Methoden

Der Prüfungsausschuss erwartet von dir, dass du die ausgewählte Ausbildungsmethode live vorführen kannst und zwar komplett, also den gesamten Ablauf quasi mit allen Schritten. Aufgrund des engen Zeitfensters von 15 Minuten im Teil I der praktischen AEVO-Prüfung eignen sich z.B.:

  • die 4-Stufen-Methode
  • das Lehrgespräch
  • das Rollenspiel

In jedem Fall ist darauf zu achten, dass die gewählte Ausbildungsmethode zu dem Thema, den Lernzielen, den Lernbereichen und dem Adressat passt. Wichtig ist, dass dein Auszubildender aktiv ist. Setze Medien zur Visualisierung ein, wie z.B. Pinwand, Flipchart etc.

Im Teil II der praktischen AEVO-Prüfung wird von dir erwartet, dass du deine gewählte Ausbildungsmethode mit all ihren Facetten erklären und beschreiben kannst. Die Prüfer führen mit dir ein Fachgespräch zum Teil I. D.h. du hast dein Vorgehen zu begründen, du diskutierst mit den Prüfern über Alternativen etc.

Unsere komprimierten und anschaulichen Methoden-Steckbriefe helfen dir, kompetent dein Wissen bezüglich der Ausbildungsmethoden zu präsentieren – sowohl für die praktische als auch theoretische AEVO-Prüfung.

Womit du im Fachgespräch zu rechnen hast, zeigen dir unsere typischen Prüferfragen.

Du findest alles in unserem Online-Shop!

👉 Und noch ein wichtiger Hinweis:
Kläre unbedingt im Vorfeld bei der für dich zuständigen Kammer ab, ob es bestimmte Vorgaben bzw. Rahmenbedingungen gibt, die in der praktischen AEVO-Prüfung ‘einzuhalten’ sind.