Digitalisierung im neuen Rahmenplan der AEVO

Ab dem 1. Juli 2024 gilt ein neuer Rahmenplan. Wir nehmen im ersten Halbjahr jeden Monat ein Thema unter die Lupe, im März ist es das Thema Digitalisierung in der Ausbildung.

In unserem Februar Blog haben wir einen Überblick über diejenigen Themen des neuen Rahmenplans der AEVO gegeben, auf denen ein besonderes Augenmerk liegt. Hier nochmal zur Erinnerung:

  • Digitale Transformation
  • Nachhaltigkeit
  • Heterogenität in der Gesellschaft
  • Fachkräftemangel

Schau dir den neuen Rahmenplan am besten gleich hier an.

Was ist konkret neu im Rahmenplan zum Thema Digitalisierung

Starten wir mit einem O -Ton von Dr. Gordon Schenk, Referatsleiter Kaufmännische Weiterbildung bei der DIHK : “Ausbilderinnen und Ausbilder nehmen nicht länger eine “Unterweiser-Rolle” ein – ich mache etwas vor, du machst es nach –, sondern sie schaffen Lernsituationen, in denen die Azubis selbstständig planen, durchführen und kontrollieren können. Und das ist gut so, denn es kürzt den Weg des Kompetenzerwerbs deutlich ab: Was ich mir selbst erarbeite, bleibt besser hängen. Und ich kann schneller Transferleistungen bringen.” Link zum Interview, wer mehr darüber wissen möchte: Link zum Interview

Im neuen AEVO Rahmenplan steht unter dem Punkt 3.1.2 Lernförderliche Bedingungen u.a. der Begriff virtuelle Lernumgebungen. Was heißt das eigentlich genau?

Eine virtuelle Lernumgebung bzw. ein virtueller Lernort unterschiedet sich von einem analogen oder physischen Lernort. Die virtuelle Lernumgebung kann eine Lernplattform sein, also ein Ort für Lehr- und Lernprozesse, der den Auszubildenden unabhängig von Ort (und Zeit natürlich auch) zur Verfügung steht. Das schafft eine Fülle von Möglichkeiten. Dieser Umstand ist v.a. in der Coroanzeit nicht mehr wegzudenken gewesen, denn analog bzw. in Präsenz war vieles gar nicht möglich. Von einer einfachen Lern-App auf dem Smartphone zum Beispiel zur Prüfungsvorbereitung bis hin zu Virtual-Reality-Räumen darf hier alles gedacht werden.

Dazu passt auch ein weiterer neuer Punkt 3.4.7 im neuen Rahmenplan der AEVO, der lautet: Einsatz von digitalen Lernmedien sowie virtuellen und hybriden Lernumgebungen in der Ausbildung, z.B. Lernmanagementsysteme, synchrone und asynchrone Vermittlungsformate. Was steckt dahinter? Virtuell haben wir gerade erläutert. Hybrid bedeutet eine Synthese aus zum Beispiel Präsenzunterricht und Onlineangeboten. Aus unserem Arbeitsalltag sind hybride Teammeetings (ein Teil der Kolleg*innen sitzt im Besprechungsraum, ein anderer zu Hause oder in einem anderen Land an seinem Computer) bekannt. Auch Prüfungen an Hochschulen werden mittlerweile teilweise virtuell abgenommen, d.h., der Prüfling sitzt am eigenen Rechner und bearbeitet Aufgaben.

Übrigens auch noch interessant zu wissen, dass seit 2021 in den Standaradberufsbildpositionen ebenfalls das Thema Digitalisierung aufgenommen wurde. Hier findest du mehr Informationen: Standardberufsbildpositionen.  

Oder du schaust dir gleich das Video dazu an: Film ab

Zu guter Letzt wissen wir, dass die jungen Erwachsenen mit digitalen, virtuellen Umgebungen vertraut bzw. aufgewachsen sind und mit Smartphone & Co lebt und arbeitet. Dieser Umstand allein rechtfertigt die Anpassung des Rahmenplans an eine neue Realität.

Wir haben unser digitales AdA-Skript bereits angepasst und die neuen Inhalte berücksichtigt. Das Skript und weitere Vorbereitungsmaterialien findest du in unserem Online-Shop.

Wichtig ist in dem Zusammenhang, dass die AEVO nicht geändert wurde. D.h. es ist weiterhin ein theoretischer als auch praktischer Teil in der Ausbildereignungsprüfung vor einer Kammer abzulegen. Informationen zu der Prüfung gem. AEVO sind hier zu finden.