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Lernerfolgskontrolle in der praktischen AEVO-Prüfung

Ist das wirklich erforderlich?

Ja unbedingt. Nehmen wir an, du hast für die praktische AEVO-Prüfung die Vermittlung eines Fachthemas gewählt (z.B. Wechseln eines Sägeblatts, Einpacken eines Geschenks, Wareneingangskontrolle, Wechseln eines Arbeitsspeichers, etc.), dann musst du am Ende  überprüfen, ob der Auszubildende alles, was du ihm vermittelt hast, verstanden hat. Der Fachbegriff dafür ist ‘Lernzielkontrolle’ oder ‘Lernerfolgskontrolle’.

Die Frage an den Auszubildenden zu stellen: “Hast du alles verstanden?” reicht nicht aus. Denn i.d.R. beantwortet der Auszubildende die Frage mit: “Ja”. Allerdings hast du mit dieser Frage nicht festgestellt, ob er wirklich alles drauf hat. Ebensowenig hilft es zu fragen: “Hast du noch Fragen?”, denn dann wird der Auszubildende mit hoher Wahrscheinlichkeit antworten “Nein” und das sagt ebenfalls nichts aus. Tückisch.

Wie machst du alles richtig beim Thema Lernerfolgskontrolle?

Plane bei deinen Vorbereitungen eine mündliche oder sogar eine schriftliche Abfrage ein. Erstelle zum Beispiel ein Testblatt mit 2 – 3 offenen Fragen oder als Multiple-Choice-Aufgaben, die der Auszubildende wirklich live schriftlich zu beantworten hat. Wenn du ein Testblatt dabei hast, ist dies sozusagen auch eine Erinnerung für dich, dass du noch eine Lernerfolgskontrolle vor hast.  Sollte dir die Zeit in der Prüfung dafür nicht mehr reichen, dann gib zumindest den Hinweis, dass du noch eine schriftliche Abfrage geplant hast. Du könntest deinem Auszubildenden z.B. sagen: “WIr machen jetzt eine kurze Pause und treffen uns gleich nochmal, um den Lernprozess abzuschliessen.”  Dies darfst du dem Auszubildenen am Ende deiner praktischen Durchführung mit auf dem Weg geben. Prüfer erkennen daran, dass du alles im Blick hast und du die Leistungen anhand des Testsergebnisses einschätzen und belegen kannst.

Wie kann eine Lernerfolgkontrolle in der AEVO-Prüfung noch durchgeführt werden?

Das hängt natürlich auch von deiner angewandten Methode ab. In der 4 -Stufen-Methode z.B. lässt du den Auszubildenden in der 4. Stufe das Erlernte üben und kannst dabei beobachten, ob er das Lernziel erreicht hat. Wenn du Lücken oder Fehler erkennst, kannst du an dieser Stelle nochmal nachjustieren bzw. korrigieren. Ausserdem kannst du ihm ein oder zwei Fragen mündlich stellen, die er beantworten soll. Im Lehrgespräch lässt du den Auszubildenden das Erlernte zusammenfassen und bittest ihn z.B. die wesentlichen Punkte auf dem Flipchart festzuhalten. Im Anschluss kann er das mit seinem Smartphone fotografieren und hat es so für seinen weiteren Ausbildungsverlauf immer parat. Nach einer Präsentation könntest du – wie oben beschrieben – einen Test planen. Oder du kannst auch ein Lernpuzzle gestalten und dein Auszubildender muss die Teile richtig zusammensetzen und erhält so eine Zusammenfassung.

Je aktiver dein Auszubildender werden muss und je mehr Sinne du ansprichst, umso besser. Trau dich, kreative Ideen umzusetzen.

Fazit:

Denk an die Lernerfolgkontrolle in deiner praktischenAEVO-Prüfung, denn damit kannst du punkten!