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Wir stellen immer wieder fest, dass eine gewisse Unsicherheit bei der Prüfungsvariante ‘Präsentation einer berufstypischen Ausbildungssituation’ in der praktischen AEVO-Prüfung besteht.

Warum eigentlich? Die Verordnungsgeber haben sich doch bestimmt was dabei gedacht. Ja – in der Tat.

Was bedeutet eigentlich Präsentation in der praktischen AEVO-Prüfung?

Unsere Rolle als Ausbilder hat sich in den letzten Jahren verändert. Das Unterweisen von Azubis ist nur eine von vielen Aufgaben. Ausbilder interagieren aber zudem mit vielen anderen Zielgruppen (Geschäftsleitung, Kollegen, Ausbildungsbeauftragten, Interessenvertretung, …) und da gehört es selbstverständlich dazu, über ausbildungsrelevante Themen zu sprechen sowie neue Vorhaben im Bereich Ausbildung vorzustellen, wie zum Beispiel ein neues Seminar für Azubis oder einen neuen Beurteilungsbogen. Genau das kannst du seit 2009 auch in der praktischen Prüfung tun.

Was ist mit einer berufstypische Ausbildungssituation gemeint?

Es geht um die Darstellung einer konkreten Ausbildungssituation aus dem ‚beruflichen Alltag eines Ausbilders‘ und nicht um einen Fachvortrag zu einem von dir ausgewählten Thema aus dem Ausbildungsrahmenplan.

Bei der Präsentation einer berufstypischen Ausbildungssituation führst du die Ausbildungssituation also nicht ‚live‘ durch. Vielmehr referierst du über eine von dir gewählte, aus deinem Ausbildungsalltag stammende, typische Situation. Somit kann das Thema deiner Präsentation durchaus komplexer sein.

Welche Themen eignen sich?

Im Prinzip kannst du jede Situation nutzen, die irgendwas mit der Berufsausbildung zu tun hat. Möglich wären z.B. folgende Themen:

  • Darstellung eines Trainingstages zum Umgang mit Kundenreklamationen.
  • Gestaltung einer Trainingswoche zur Einführung der ‚neuen‘ Auszubildenden.
  • Erläuterung des Einstellungsverfahrens im Ausbildungsbetrieb.
  • Vorstellung des Beurteilungssystems deines Unternehmens.

Natürlich kannst du auch aufzeigen, wie du eine Ausbildungseinheit planst und gestaltest, wenn eine Ausbildungsmethode zum Einsatz kommt, die inhaltlich und/oder zeitlich umfangreicher ist. Das könnte z.B. das Projekt ‚Tag der offenen Tür’ sein, bei dem alle Auszubildenden eingebunden werden. Du könntest auch zeigen, wie du die fachliche Vermittlung zu einem komplexeren Thema, z.B. ‚Bedienen einer CNC-Maschine‘, durchführen würdest.

Egal welches Thema du präsentierst, es sind immer deine didaktischen und methodischen Überlegungen aufzuzeigen und zu begründen.

Bei der Präsentation werden auch dein Präsentationsverhalten sowie die Präsentationstechnik unter die Lupe genommen und fließen in die Bewertung ein. Was dabei zu berücksichtigen ist, findest du in unserem nächsten Blogbeitrag.

Was ist noch zu beachten?

Informiere dich unbedingt vorab bei der zuständigen Stelle/Kammer, die deine Prüfung abnimmt. Jede Kammer stellt unterschiedliche Anforderungen z.B. hinsichtlich der Möglichkeiten oder Vorgehensweise in der praktischen Prüfung. D.h. es gibt Kammern, die keine Präsentation ‚erlauben‘ bzw. umgekehrt keine praktische Durchführung ‚sehen‘ wollen oder sogar Vorführungen mit einer bestimmten Ausbildungsmethode. Auch ist die Handhabung bzgl. eines Konzepts unterschiedlich – es gibt Kammern, die das Konzept vorab zugeschickt haben wollen. Häufig stehen entsprechende Hinweise auf den Internetseiten.

Kläre also im Vorfeld, was verlangt wird, damit du nicht böse überrascht wirst.

Hier gibt’s Tools für dich, die du für deine praktische AEVO-Prüfung nutzen kannst!